"Der Wert von 7/10-Dingen ist die Schwelle, die sie symbolisieren. Den stepping stone. Das Aufwärmen. Muss man aushalten." (3.5 von 5 Sternen)
*und des Schreibprozesses
"Der Wert von 7/10-Dingen ist die Schwelle, die sie symbolisieren. Den stepping stone. Das Aufwärmen. Muss man aushalten." (3.5 von 5 Sternen)
*und des Schreibprozesses
Die Geschwister machten sich einen Spass daraus, Dinge nur über die Abwesenheit ihres Gegenteils zu beschreiben, zu definieren gar, wenn sie angetrunken waren.
Es begann, objektiv gesehen, ganz einleuchtend: "Glück ist die Abwesenheit von Unglück", rief die Schwester. "Gesund sein heisst nicht krank sein", antwortete der Bruder.
Doch dann, es donnerte im Dorf, quoll das Fass über.
"Demokratie ist, wenn die Menschen nicht depressiv sind."
"Liebe ist die Abwesenheit von Doomscrolling."
"Dein Argument ist die Abwesenheit von Sinn."
"Freundlichkeit ist nicht du."
"Ein smarter Mensch ist dein negatives Spiegelbild."
Das Ende dieser Geschichte ist, man muss das so sagen, nicht einleuchtend. Und auch nicht durchdacht, wenn wir ehrlich sind.
Schreiben ist Therapie weil es immer Entscheidung ist Fuck Word oder eher Backspace
Über den Tannen schwirren die Helikopter, sie versuchen das klirrende Feuer zu löschen, die Massen zu bändigen, den Folgen des Bebens zu begegnen, das die Realität erschüttert hat.
Seit dem grossen Zittern haben sich die Linien verschoben, auch politisch, auch in den Kleinfamilien. Fische machen Jagd auf Kaninchen, man bremst zum Überholen, M-Budget bei Coop.
Und nun eben: Die Helikopter. Der Graf hat sie gesandt, er glaubt nämlich nicht an die Ständeklausel und will wieder zurück in sein Büro. Guerillagruppen sabotieren alle Versuche im Wald, werfen Granaten voller Blumen, es sind die neuen Konservativen.
es tut so weh, andere Menschen zu sehen, die das Gleiche durchmachen müssen. nimmt dem Ganzen einfach die schreiende Dramatik, Salzstreuer gefüllt mit trostloser Banalität.
Nach ihrem fünfunddreissigsten Geburtstag, die warnenden Stimmen der Freunde im Kopf, begann sie sich jeden Morgen abzutasten, sorgfältig zwar, aber auch so halb ironisch.
Jedes Kopfweh deutete sie als Zeichen für das Älterwerden, für den hinter ihr gelassenen Zenith, aber auch das immer so halb ironisch.
Etwa drei oder vier Jahre später nutzten sich diese ständigen Vorsichts- und Angstmassnahmen leider ab. Ich sage leider, da sie einen dunklen Fleck auf dem Arm übersah und der Rest ist eine Geschichte des Abstiegs.
Auf dem Weg warf sie immer wieder traurige Blicke zum Zenith, der erst von hier unten tatsächlich sichtbar geworden war, aber auch das tat sie so halb ironisch.
Welche Sprachmelodie die Trauerrede trug, kann man sich denken.
All die Bildschirme raunten ihm zu, er solle doch bitte weniger Bildschirme konsumieren und sein Gewissen, sein Gewissen sank auf den Grund des tiefen Meeres, unter Druck.
Anglerfische verführten es, während er noch immer damit kämpfte, Medium und Message zu trennen, durchatmen, tief, progressive Muskelrelaxation des Gehirns, geh joggen, Zucker zurück und ja verdammt wieso fühle ich mich jetzt besser, das ist doch nicht fair, sagt der Anglerfisch, als vor ihm ein weiteres Milliardär-U-Boot-Wrack auf den Sand knallt.
Ein schöner Herbsttag ist eine Zugabe.
Ein schöner Frühlingstag ein Spoiler.
Auf einer Wiese lagen drei Kinder, die kein Zuhause mehr hatten, und liessen sich von der Sonne die kalten Finger wärmen. "Wir können über alles reden!", sagte das dicke Kind.
Das war nicht gelogen: In der Nacht hielten sie sich mit Geschichten und Debatten warm, wenn das Holz mal wieder feucht vor ihnen lag. Sie sprachen über Träume, Familie, Pizza und Gott - nur nie darüber, weshalb sie kein Zuhause mehr hatten. Das wollten sie nicht besprechen, das gehörte vergraben in der gefrorenen Erde.
Am Dienstag wurde das kleine Kind geholt - von einem Mann im Mantel, der eine Lebensversicherungspolice unter seiner Nase hin- und herbewegte.
Die Sonnenbrillen funkelten entspiegelt.
Ihr Lockruf liess sie greifen und auf die Nase setzen, die Welt: Sie war endlich dunkel. Endlich richtig, sonnenlos, ruhig und schlafend in der Wiege.
Sie wird sie nie mehr vom Gesicht trennen wollen, so genussvoll das Kissen, so tief der Atem, sie wird denken: Ich kann ja morgen, ich kann mit den Fingern unter das Gestell, morgen, und das Glas vom Gesicht, doch sie ist schon verwachsen.
Haut überzieht die Bügel, vom Ohr bis zur Nase und solche Wunden - die würden schmerzen, also geniesst sie polarisiert, auch bei Regen.
er versuchte sich eine ungezählte Geschichte auszudenken, doch, sich dabei ertappend, immer und immer wieder auf die griechischen Blaupausen zurückzufallen, das Gesicht, seines, vergrub er in den Händen, das konnte doch nicht möglich sein.
Wie hatte so ein dahergewanderter Thessaloniki-Schmock die Grundlagen seines narrativen, und damit ganzen, Lebens so tief festtreten können, dass ihm nur noch die Bepflanzung mit mal gelben, mal roten Blumen blieb?
Dass er nur noch ein feinfingriges Knuspern der Details übrig hatte, anstatt die grossen schweren Brocken neu auszulegen und den Weg damit umzuleiten?
Wahrscheinlich, beruhigte er sich, hatte das auch der Typ aus Thessaloniki schon gedacht. Gegen Hardware konnte Software nichts ausrichten, sie höchstens mit einem overclock error schmelzen.