Vor etwa einer Woche ist mir etwas ganz seltsames passiert. Ich wohne in einer - wie passend - Wohnung. Sie enthält alles, was eine solche für gewöhnlich enthält, zum Beispiel Türen. Eine Türe verband Aussenwelt und Flur, eine andere tat dasselbe mit Schlafzimmer und Badezimmer und so weiter, ich denke, man kann es sich vorstellen. Ich bin nämlich gut darin, Dinge zu erklären.
Ich öffnete nun die Türe zur Küche und trat hindurch, ziemlich erstaunt musste ich dann ausgesehen haben, denn anstelle der Salzstreuer, Basilikumtöpfchen und Glasvitrinen voller Silberbesteck erblickte ich einen grossen, gähnend leeren Raum, dessen Grundriss unglaublich riesig sein musste, ich erkannte die gegenüber zu liegen hättende Wand nicht.
Weisse Seitenwände und ein von hellen Marmorpplatten überzogener Boden definierten das Zimmer, die Halle. Meine Küche also.
Ich hatte sie zwar nicht so in Erinnerung aber konnte sie akzeptieren, so wie sie war. Da war nur etwas, das mich unglaublich störte, ein Detail nur, es gab im ganzen Raum keine einzige Türe. Dies machte mich nun stutzig, wie war ich hereingekommen?
Es spielte keine Rolle, denn meine Aufmerksamkeit richtete sich sogleich auf die soeben entdeckte Tatsache, dass unter den Boden-Marmor-Platten auch kleine quadratische Spiegel waren, in denen sich mattes Licht schimmernd abbildete.
"Natürlich. Das können wir so machen, ist ja nur von Vorteil für mich!", murmelte ich dann und drückte der dunkelhaarigen Person die Hand zusammen. Ein guter Tausch, doch. Wer braucht schon Sanftmut? Ich.
Eine junge Dame, etwa siebzehn Jahre und vier Monate alt, lief auf mich zu. "Ich biete Selbstvertrauen, hass' den Scheiss, echt! Bin unruhig wie das Uhrwerk unseres Kirchturms."
"Das trifft sich gut!", lachte ich verbissen, "ich habe soeben Sanftmut getauscht."
Die Frau lächelte und betrachtete sich in einem Spiegel, der sich zwischen zwei besonders schönen Marmorplatten befand. "Aber... Das... bin nicht ich!", erschrak sie doch begann gleich darauf hysterisch zu kichern.
"Eben! Das ist es ja! Genau das! Das ist es!", schrie ich mit einer mir fremden Kreischstimme.
Darauf tanzten wir glücklich im Kreis
kreisendes Denken
Was ist genau, wenn ich mir am Donnerstag vornehme, meine Vorsätze nicht einzuhalten?
verben -
denken
eine Reise
Du packst einen Koffer, alles, was du brauchst. Faltest die frisch gebügelte, nach Blumen duftende Sanftmut und legst sie behutsam auf den Taschenboden.
Für jeden Tag ein Päcklein Humor, wäre aber auch nicht so schlimm, wenn du eines zu wenig mitnimmst, es gibt sie günstig auf dem Bahnhof.
Schliess gut ab, du bist lange weg, auch wenn du nicht viel wertvolles zu Hause hast, es wäre schade. Der Fahrschein glänzt im milden Sonnenlicht, die Umgebung fährt vorbei und lässt dich stehen.
Spür den Fahrtwind, es weht sanft. Obwohl; die Fenster sind nicht offen.
Für jeden Tag ein Päcklein Humor, wäre aber auch nicht so schlimm, wenn du eines zu wenig mitnimmst, es gibt sie günstig auf dem Bahnhof.
Schliess gut ab, du bist lange weg, auch wenn du nicht viel wertvolles zu Hause hast, es wäre schade. Der Fahrschein glänzt im milden Sonnenlicht, die Umgebung fährt vorbei und lässt dich stehen.
Spür den Fahrtwind, es weht sanft. Obwohl; die Fenster sind nicht offen.
ungefähr
Die Uhr in seinem Zimmer schlug, obwohl sie digital war und nichts Schlagbares besass, sieben. Und darauf ertönte auch Musik. Aus dem Wecker.
Es würde ein guter Tag werden, denn es lief sein Lieblingslied, schon älter, immer noch gut aber.
Beide Mundwinkel nach oben gezogen lief er zum Badezimmer, liess etwas kühles Wasser in die Schüssel laufen, die er mit den Händen formte und klatschte sich den neu geschaffenen See ins Gesicht. Mit geschlossenen Augen stützte er sich auf den Waschbeckenrand und wandte sich dem Spiegel zu. Er liebte es, darin zu beobachten, wie die Tropfen über seine Wangen perlten. Doch heute war das Licht seltsam, irgendwie kam ihm seine Haut so blass vor, die Augen glänzten auch nicht so grün wie sonst, sie schimmerten eher blau.
Morgen. Arbeit. Chef. Arschloch. E-Mail. Gedanke. Arschloch. Mittag.
Als er den Mantel auszog und an den dafür vorgesehenen Bügel hing, fiel es ihm erneut auf. Das konnte doch nicht sein; seine Augen waren immer schon grün gewesen, nicht gemischt, klar grün. Und jetzt strahlten ihm zwei leuchtend hellblaue Iris entgegen. Das Licht war normal, er musste es wissen.
Hastig blätterte er in Fotoalben des letzten Jahres. Da musste man doch irgendwo seine Augenfarbe klar und unzweifelhaft erkennen können.
Berge, Grosseltern, Schwiegereltern, See. Da, Er! Klar und deutlich erkannte man die blauen Augen.
Er sah auf, etwas sprachlos. Sogar etwas gedankenlos. Bilder lügen schliesslich nicht. Und er stellte das Album zurück, setzte sich zu seiner Frau an den Mittagstisch und schaufelte sich einen Berg Kartoffelpüree auf den Teller.
"Ist dir nichts aufgefallen?", fragte er nebenbei. Kauend sah seine Frau auf, sie lachte.
"Heute also blau!", grinste sie und wandte sich erneut ihrem Teller zu.
interdisziplinäre Mathematik
3 Menschen
2 Menschen
1 Mensch
0 Menschen
Was folgen wir daraus?
Null ist mehrzahl.
2 Menschen
1 Mensch
0 Menschen
Was folgen wir daraus?
Null ist mehrzahl.
tollkühn
Erwachen ist etwas schönes. Es ist wie geboren werden, dachte die Frau, immer und immer wieder geboren werden.
Es war Sonntag und weil das Erwachen besonders schön war dann galt dasselbe auch für das Einschlafen am Samstagabend. Aber das fühlte sich, um die Metapher nicht unnötig zu weit zu ziehen, nicht an wie gezeugt werden.
Die Woche war eine an Kräften zehrende gewesen, viel Arbeit und viel Schweiss, die Frau atmete noch einmal erschöpft aus und wollte sich in die bequeme Seitenlage bringen.
Da lag jemand.
Da lag ein Mann, da, auf ihrem Bett. Die Frau schreckte hoch und konnte ihr Losschreien noch knapp unterdrücken, sie kniff ganz fest ihre Augenlider zusammen und versuchte den Anblick kopfschüttelnd zu vertreiben.
Es führte nicht zum Ziel, hatte er schon die ganze Nacht da gelegen? Sicher war sie sich, dass er zumindest am Samstagabend noch nicht da gewesen war, sie hatte den Einschlafakt alleine vollbracht, sein Gesicht konnte sie nicht sehen.
Sollte sie die Polizei informieren? Ja. Die Frau schlich langsam um das Bett herum und langte nach ihrem Telefonhörer.
Nun knirschte etwas.
Der Mann stöhnte traurig und drehte sich um, wickelte sich tiefer in die bunte Bettdecke ein und atmete erlöst aus. Sie liess angespannt den Hörer in ihrer Hand sinken, war er Asiate? Wahrscheinlich wusste niemand, dass er hier war. Vielleicht wusste er es selbst nicht. Würde sich später herausstellen, dass sie es auch nicht gewusst hatte?
Die Frau lag neben dem Mann und beobachtete seinen sich gemächlich hebenden und senkenden Brustkorb. Ja, er war Asiate, aber nicht nur. Die Frau konnte alle weiteren Zutaten nicht ausmachen, sie spürte die Anspannung, die freudige Gespanntheit des Verbotenen und konnte ihren Blick nicht mehr abwenden.
Ein wohliger Schauder lief ihr jedesmal über den Rücken, wenn er ein Geräusch von sich gab.
Da wurde ihr bewusst, dass eigentlich ein Fremder in ihrem Bett lag und sie fesselte ihn mit dicken Stricken an das Holzgerippe aber er erwachte nicht davon.
Es war Sonntag und weil das Erwachen besonders schön war dann galt dasselbe auch für das Einschlafen am Samstagabend. Aber das fühlte sich, um die Metapher nicht unnötig zu weit zu ziehen, nicht an wie gezeugt werden.
Die Woche war eine an Kräften zehrende gewesen, viel Arbeit und viel Schweiss, die Frau atmete noch einmal erschöpft aus und wollte sich in die bequeme Seitenlage bringen.
Da lag jemand.
Da lag ein Mann, da, auf ihrem Bett. Die Frau schreckte hoch und konnte ihr Losschreien noch knapp unterdrücken, sie kniff ganz fest ihre Augenlider zusammen und versuchte den Anblick kopfschüttelnd zu vertreiben.
Es führte nicht zum Ziel, hatte er schon die ganze Nacht da gelegen? Sicher war sie sich, dass er zumindest am Samstagabend noch nicht da gewesen war, sie hatte den Einschlafakt alleine vollbracht, sein Gesicht konnte sie nicht sehen.
Sollte sie die Polizei informieren? Ja. Die Frau schlich langsam um das Bett herum und langte nach ihrem Telefonhörer.
Nun knirschte etwas.
Der Mann stöhnte traurig und drehte sich um, wickelte sich tiefer in die bunte Bettdecke ein und atmete erlöst aus. Sie liess angespannt den Hörer in ihrer Hand sinken, war er Asiate? Wahrscheinlich wusste niemand, dass er hier war. Vielleicht wusste er es selbst nicht. Würde sich später herausstellen, dass sie es auch nicht gewusst hatte?
Die Frau lag neben dem Mann und beobachtete seinen sich gemächlich hebenden und senkenden Brustkorb. Ja, er war Asiate, aber nicht nur. Die Frau konnte alle weiteren Zutaten nicht ausmachen, sie spürte die Anspannung, die freudige Gespanntheit des Verbotenen und konnte ihren Blick nicht mehr abwenden.
Ein wohliger Schauder lief ihr jedesmal über den Rücken, wenn er ein Geräusch von sich gab.
Da wurde ihr bewusst, dass eigentlich ein Fremder in ihrem Bett lag und sie fesselte ihn mit dicken Stricken an das Holzgerippe aber er erwachte nicht davon.
luftiges Spiel
Du verstehst nicht, warum wir die Welt nicht verstehen?
Dann stell dir vor, alle Menschen der Erde werden nackt auf eine schön fruchtbare Wiese gestellt, links davon findet man etwas Wald und an manchen Orten stapelt sich Geröll und Schutt.
Wenn du nun die Macht hättest, das alles zu ordnen, Aufgaben, Pflichten, Rechte und Träume zuzuweisen, wie würdest du es machen? Warum?
Stellst du dir den optimalen Zustand genau so vor, wie wir ihn heute in unserer Welt vorfinden? Wenn nicht, versteh' die Welt nicht. Zusammen mit uns.
Dann stell dir vor, alle Menschen der Erde werden nackt auf eine schön fruchtbare Wiese gestellt, links davon findet man etwas Wald und an manchen Orten stapelt sich Geröll und Schutt.
Wenn du nun die Macht hättest, das alles zu ordnen, Aufgaben, Pflichten, Rechte und Träume zuzuweisen, wie würdest du es machen? Warum?
Stellst du dir den optimalen Zustand genau so vor, wie wir ihn heute in unserer Welt vorfinden? Wenn nicht, versteh' die Welt nicht. Zusammen mit uns.
Weiser Rat
Denk nicht, dass alle anderen hirnlose Automaten sind, die den Alltag beinahe schlafwandlerisch durchstehen und nur für den kurzen Spass-Kick leben und dass du, nur du in Gedanken noch frei bist, denk das nicht, denn das lustige ist, dass es alle denken.
Finde dich lieber damit ab, dass du ein hirnloser Automat bist und am Besten ziehst du dann diesen Teil von deiner Selbstkonstruktion ab. DU wirst übrig bleiben.
Ach ja: Ist sonst noch jemand dafür, Schule in Ideenschlachthof umzutaufen?
Finde dich lieber damit ab, dass du ein hirnloser Automat bist und am Besten ziehst du dann diesen Teil von deiner Selbstkonstruktion ab. DU wirst übrig bleiben.
Ach ja: Ist sonst noch jemand dafür, Schule in Ideenschlachthof umzutaufen?