Johannes mochte nur Dinge, die zählbar waren. Er liebte den Geschmack von Äpfeln aber deren Saft liess er unberührt stehen; man kann ja schliesslich nicht vier Apfelsaft trinken. Vier Äpfel liessen sich indes höchsten Genusses problemlos verspeisen.
Am anderen Ende des Dorfes lebte Carla, sie war eine sehr ruhige Person, sagte nur dann etwas, wenn sie musste und flüsterte ihrem Kanarienvogel, der lustigerweise Johannes hiess, Schlaflieder zu, um nicht verrückt zu werden; genau deshalb schaute man sie in Gesellschaft mit hochgezogenen Augenbrauen an, es war verzwickt.
Johannes kannte Carla etwas, er mochte sie ganz doll, denn sie war zählbar: eine Carla.
Carla wusste nicht, wie sie reagieren sollte, als ihr ein Brief zugestellt wurde. "Ich mag dich". Und etwas weiter unten. "Von Johannes". Und noch etwas tiefer. "Das waren fünf Worte".
Carla war nun, wie gesagt, hilflos, fand sich nicht zurecht. Deshalb suchte sie einen Polizisten. Dieser konsultierte achselzuckend seine Aktenmappe, die auf dem Rücksitz seines Polizeiwagens lag; dann verliebte er sich in Carla und sie heirateten im März.
Johannes machte das gar nicht so traurig, wei man sich vielleicht jetzt denkt, es war ja zum Glück genau eine Hochzeit. Mit sechsundfünfzig Gästen. Zwei Torten. Hundertundvier Blumen. Und null Morden.