"Eigentlich wäre das System ja grundfair. So ziemlich zumindest. Mit dem bisschen Unperfektheit, was es menschlich macht, also eigentlich noch besser.
Wir nehmen die Bevölkerung, oder - liberalfrech dahingesagt - Gesellschaft, und wir teilen sie in Gruppen und jede Gruppe erhält dann entsprechend ihrer Prozentzahl Sitze im Parlament."
Viele nickten, aber mehr, weil sie folgen konnten als aus Zustimmung.
"Sagen wir Bauern: Da gibt es vielleicht zwanzig Prozent bei uns. Also gehören den Bauern zwanzig Prozent der Parlamentssitze. Firmenführer, die haben, wenns hoch kommt, Anrecht auf einen Sitz. Bankangestellte vielleicht vier. Bauarbeiter achtunddreissig. Und so weiter."
Eine Denkpause, um das Publikum durchatmen lassen zu lassen: es kommt ja mit.
"Obwohl.. Das Problem ist.. Hm..."
Er kratzt sich bedenkend am linken Ohr.
"Siebenundachtzig Prozent der Parlamentssitze müssten an Idioten gehen. Kann das die Idee sein? Statistik lügt nicht. Sonst wär ja das Volk nicht richtig.. aber so scheitert es an sich selbst.. aber wäre die Konsequenz.. Wo ist das Gleichgewicht.. Wo?"
Der VWL-Professor erschiesst sich theatralisch. Studenten applaudieren.