"Ein mühsamer Gedanke, den ich irgendwie nicht loswerden kann, begleitet mich in letzter Zeit stets", erzählte der Patient.
"Beschreiben sie den Gedanken. Was beinhaltet er [[metanmerkung: wer liest hier auch immer BEIN-haltet? Ich also schon]] und wie fühlt er sich an?"
"Es ist eine Sie", antwortete der Patient und vermischte schon wieder Sprachebene und Realität in unmässigem Masse. Der Psychiater machte sich eine Notiz auf dem gehäuselten Notizblock.
"Bitte beginnen sie", sagte der studierte Arzt dann. Der angesprochene Psychiater sah seinen Patienten an - Schizophrenie, schon wieder. Er machte sich eine Notiz auf dem linierten Notizblock.
"Nun", fuhr der Patient dann fort, "ich kann nicht mehr anders als Menschen einfach als Därme zu sehen. Als Ur-Därme mit Anhängseln. Also Arme, Beine, Penisse, Brusthaare, Gehirne und so weiter. Die hängen doch sowieso alle nur an der Darmröhre dran."
Unbehagen verhärtete sich [[metanmerkung: hier fliesst vieles ineinander]].
"Und dann denke ich, alle Menschen sind nur Röhren, die Stoffe spalten und einbauen aber das so kompliziert machen, dass wir das Gefühl kriegen, es steckt mehr dahinter. Wirklich. Laufen sie durch die Innenstadt, gleich nachher. Schauen sie, wie sich alles auf die Mundöffnung konzentriert. Alles. Es geht nur um Konsum, aber nicht in der neoliberalen Nonsensbedeutung sondern als Konsum, Aufnehmen, In-sich-hinein-stapeln."
Er machte sich eine Notiz auf dem linierten Notizblock.
"Und alles wird dann so.. eklig. Und so zielgerichtet, wissen sie."
Der Patient seufzte tief, er schien zum Kern des Problems vorzudringen.
"Ich mag keine Ziele. Ich mag es, wenn Dinge einfach nur so passieren."
Der Arzt schien bemerkt zu haben, worauf es hinauslief. "Meinen sie", vermutete er murmelnd, "meinen sie etwa so wie das Ende dieses Blogposts?"
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