unsichtbar leiden

Was der junge Mann auch versuchte, er schaffte es nicht, den Knoten in seiner Seele zu lösen, er konnte ihn ziemlich gut pudern, mit Fröhlichkeit zum Beispiel.
Immer mal wieder träumte er von einer entknoteten Seele, glatt wie ein Bergsee; genauso tief auch. "Und dann schrecke ich hoch am Morgen, der Traum nunmehr Echo, der Knoten noch enger."
Der Freund des jungen Mannes, ein Mensch, der die Realität sehr schätzte, konnte kaum helfen. "Du musst den Knoten lieben lernen", sagte er nur, das hatte er gelesen, im Internet.

Der junge Mann liess sich auf dem Rücken vom kühlen Flusswasser streicheln, er fand auch Frieden für einen Moment, wenn er einen Ahorn umarmte.
Er atmete ganz bewusst und fand seine innere Mitte.
Das alles half - die Träume kamen nie wieder.