Vor mir steht ein Becher, unscheinbar, gefüllt mit einer dunklen Flüssigkeit, die ich mir bitter vorstelle, zumindest etwas sauer sicher.
Ich trinke nicht. Von Zeit zu Zeit wiege ich den Becher in der Hand und lasse die Flüssigkeit tanzen. Manchmal träume ich vom Trinken und wünsche mir nichts mehr, als keinen Durst mehr zu empfinden, endlich Tropfen in der Kehle zu merken, dann erwache ich und lasse den Becher trotzdem stehen.
Jeden Tag schmerzt mich mein trockener Hals mehr und jeden Tag lasse ich den Becher stehen.
Auch wenn die Flüssigkeit in ihm weniger sauer ist als die körpereigene Säure meines rauen Halses, trinke ich nicht. Bitter wäre ja auch noch möglich.